Unsere Tradition
Erfahren Sie mehr über unsere Geschichte
Die Wiege einer christlich geprägten frühkindlichen Pädagogik in Württemberg liegt in Großheppach. Gehen wir den Zeitstrahl zurück, gelangen wir zu der ersten Schule für Kleinkinderpflegerinnen und zum ersten Kindergarten in Württemberg, gegründet 1856 durch Wilhelmine Canz.
In gleichem Maße, wie sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts unsere Gesellschaft veränderte und Bildung mehr und mehr als staatliche Aufgabe begriffen wurde, wandelte und sich auch das Berufsbild der Kleinkindpflegerin hin zum Berufsbild der Erzieherin und des Erziehers mit staatlicher Anerkennung. Mit den Rahmenvereinbarungen der Kultusministerkonferenzen von 1967 und 1982 gelang die bundesweite Einführung des Ausbildungsberufes staatlich anerkannte Erzieherin bzw. staatlich anerkannter Erzieher.
Mit der staatlichen Anerkennung des Kindergärtnerinnen-Seminars im Jahr 1962 ist unsere Fachschule die erste im Land, die für die Ausbildung Pädagogischer Fachkräfte wichtige Impulse lieferte. Lesen Sie dazu auch unsere Fachbeiträge.
Die wichtigsten Meilensteine
1856 - 1901 Die Wurzeln unserer Fachschule liegen im Jahr 1856. In diesem Jahr gründete Wilhelmine Canz in Großheppach im Remstal die erste Bildungsanstalt für evangelische Kleinkinderpflegerinnen in Württemberg und eine Kleinkinderpflege, in der die ersten Lehrschwestern die Kinder der Bauern des Dorfes betreuten. Wilhelmine Canz hatte eine Vision: Sie wollte jungen Frauen eine berufliche Perspektive verschaffen und der Verelendung der Kinder der Landbevölkerung entgegenwirken.
Die Bildungsanstalt von Wilhelmine Canz konnte beständig ausgebaut werden. Viele lernwillige jungen Frauen strömten nach Großheppach. Als ausgebildeten Kleinkinderpflegerinnen fanden sie in der Schwesternschaft, die nach genossenschaftlichem Prinzip organisiert war, einen Halt, soziale Absicherung und konnten sich unabhängig von ihrem Familien eine berufliche existent aufbauen. In vielen Gemeinden entstanden „Kleinkinderpflegen“, in den die Großheppacher Schwestern arbeiteten. Nach den damals neuesten pädagogischen Erkenntnissen wurden die Kinder dort betreut, erzogen und gefördert. 1901, im Todesjahr von Wilhelmine Canz, gehörten 349 Frauen zur Großheppacher Schwesternschaft.
1931 wurde das „Mutterhaus für evangelische Kleinkinderpflege" umbenannt in das „Mutterhaus für evangelische Kinderschwestern".
1937 - 1945 Unter dem Nationalsozialistischen Regime erfolgte die Gleichschaltung aller Kindergärten in Kindergärten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Großheppacher Schwestern, die in Kindergärten in ganz Württemberg arbeiten, wurden durch die Bürgermeister aufgefordert, zur NSV überzutreten. Falls sie dazu nicht bereit waren, wurde ihnen gekündigt, und sie mussten ihre Arbeitsstellen verlassen. Vielfach übernahmen sie dannAufgaben in ihrer Kirchengemeinde.
1950 wird die Großheppacher Schwesternschaft mit 622 Schwestern in den Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e. V. aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Ausbildung von Kinderschwestern im „Diakonissen-Mutterhaus für evangelische Kinderschwestern" weitergeführt. Es erfolgt eine Öffnung der Ausbildung für Schülerinnen, die nicht Diakonisse werden möchten. Sie verpflichten sich aber, drei Jahre als Verbandsschwestern auf den Stationen der Großheppacher Schwesternschaft zu arbeiten.
1957 entsteht in Großheppach das „Kindergärtnerinnen-Seminar" neben der „Kinderpflegerinnen-Schule".
1962 erfolgt die staatliche Anerkennung des Kindergärtnerinnen-Seminars.
1963 im Juli staatliche Anerkennung der Kinderpflegerinnen-Schule.
1971 Mit der Verlegung des Mutterhauses von Weinstadt-Großheppach nach Weinstadt-Beutelsbach ziehen auch das Kindergärtnerinnen-Seminar und die Kinderpflegerinnen-Schule um und werden zur Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik.
2004 Die Evang. Fachschule für Sozialpädagogik in Beutelsbach wird durch einen Anbau mit drei weiteren Klassenräumen erweitert. Im Schuljahr 2004/2005 zählt die Fachschule 215 Schülerinnen und Schüler.
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