25.10.2018

Goldene Oktoberstimmung

Stiftung Großheppacher Schwesternschaft feierte ihr 162-jähriges Bestehen

(GHS/SK) Auftakt zum 162. Jahresfest am 21. Oktober war der Festgottesdienst in der evangelischen Ägidiuskirche in Weinstadt-Großheppach mit der Einsetzung der beiden Schulleiter der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik, Andreas Lorenz und Dr. Axel B. Kunze. Der Weinstädter Oberbürgermeister Michael Scharmann, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Großheppacher Schwesternschaft, Pfarrer Günter Knoll, und Gerd Bürkle, Geschäftsführer des Evangelischen Schulwerks in Baden und Württemberg wünschten dem neuen Leitungsduo viel Erfolg und unterstrichen in ihren Grußworten im Anschluss an den Gottesdienst, wie wichtig das Thema Bildung und Erziehung in unserer Gesellschaft ist. Der Einladung ins Mutterhaus nach Weinstadt-Beutelsbach, ausgesprochen von Pfarrerin Magdalene Simpfendörfer-Autenrieth, Oberin und Vorsteherin der Großheppacher Schwesternschaft, folgte die Festgemeinde gerne.

Bei einem Sektempfang bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich in Beutelsbach Freunde, Angehörige, Mitarbeiterschaft, Ehemalige und Schüler mit ihren Familien. Ganz der Tradition entsprechend wurden die 400 Gäste mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen bewirtet. Den Tag nutzte die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik, um interessierte Besucher über ihren naturwissenschaftlichen Schwerpunkt in der Erzieherausbildung zu informieren. Angehende Erzieherinnen und Erzieher im dritten Ausbildungsjahr demonstrierten an anschaulichen Versuchsanordnungen, wie Kinder im Vorschulalter physikalische Phänomene beobachten, ausprobieren und selbst auf die Spur kommen können. Als Teil der Stiftung Großheppacher Schwesternschaft bildet die Evangelische Fachschule derzeit rund 400 junge Menschen in den Berufen Erzieher und Kinderpfleger aus und blickt auf eine lange erfolgreiche Geschichte zurück: ist sie doch in Württemberg die erste Schule, an der die Erzieherinnenausbildung begann.

Schon früh erkannte die in Tübingen aufgewachsene Wilhelmine Canz die Notwendigkeit, Kindern Obhut, Bildung und Erziehung zuteil werden zu lassen. Ausgerechnet im ländlichen Großheppach fiel ihre Idee auf fruchtbaren Boden. Im Ortskern begann sie 1856 einen Kindergarten mit angeschlossener Ausbildungsstätte. Dort bildete sie junge Frauen für die Aufgabe aus, Kleinkinder zu betreuen und zu erziehen. Die Großheppacher Schwestern wurden ein Erfolgsmodell. Bis in unsere Tage waren die Schwestern als Erzieherinnen in Gemeinden in ganz Württemberg tätig. Neben der Kindertagesstätte in Weinstadt-Beutelsbach sind als weitere Arbeitsfelder Altenpflege und die Ausbildung in Altenpflegeberufen dazugekommen. 1995 wurde auf dem Gelände des vormaligen Mutterhauses in Großheppach das Wilhelmine-Canz-Zentrum als Pflege- und Seniorenheim eröffnet.