03.01.2018

Neujahrsgruß der Schulleitung

Neujahrsritual zum Auftakt des neuen Jahres

Mit einem gemeinsamen Neujahrsritual hat unsere Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik das neue Jahr 2018 begonnen. Im Mittelpunkt der Feier, die von der Fachschaft Religionspädagogik vorbereitet worden war, stand die neue Jahreslosung: „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offbarung 21, 6). Gegenseitig sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Feier gute Wünsche für das neue Jahr zu und stellten sich unter den Segen Gottes. Zur Erinnerung an Gottes guten Segen, aus dem wir leben, konnte jeder eine Bildkarte mit einem Segensspruch mitnehmen. Musikalisch gestaltet wurde das Neujahrsritual durch den Schulchor unter Frau Dott.ssa Rossi und Frau Sarnes, Dozentin für Bewegungspädagogik, am Klavier.

PD Dr. Axel Bernd Kunze (komm. Schulleitung EFSP)

Neujahrsgruß der Schulleitung

Die Jahreslosung für das neue 2018, das wir heute gemeinsam als Schulgemeinde beginnen, ist dem letzten Buch des Neuen Testamentes, der Offenbarung, Kapitel 21, Vers, entnommen. Sie lautet:

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

(Offenbarung 21,6)

„TOP-Nebenverdienst ohne großen Aufwand“; „Sie gehören zum auserwählten Kreis der Gewinnberechtigten. Sie müssen nicht viel tun, dann können Sie vielleicht schon bald 100.000 Euro gewinnen …“; „Erinnern Sie sich noch an unser Preisausschreiben. Sie haben zwar leider nicht gewonnen, aber wir haben dennoch ein tolles Angebot für Sie …“; „Ein exklusives Angebot, nur für kurze Zeit …“ – Möglicherweise kennen Sie diese oder ähnlich verlockende Angebote aus Werbeanrufen und Spammails. Das schnelle Geld, der unerwartete Gewinn, der beste Sex, das preisgünstigste Angebot … sind nahezu tägliche Begleiter, wenn wir den elektronischen Briefkasten öffnen. Doch wir sind inzwischen gewarnt: Der vermeintliche Gewinn ist nur ein Lockmittel, das Angebotene ist überteuert, die Versprechen sind moralisch fragwürdig. Wir sind zu Recht misstrauisch geworden.

Und was hören wir in der neuen Jahreslosung!? Kommt, ich will euch zu trinken geben, ganz umsonst. Lebendiges Wasser, ganz umsonst. Ja, zugegeben: Freibier lässt sich wohl keiner gern entgehen. Aber wie schon gesagt: Wir sind gewarnt. Das kann doch nicht möglich sein. Irgendwo ist da bestimmt ein Haken dabei! Auf diesen Marktschreiertrick falle ich nicht herein. Umsonst – so weiß der Volksmund – ist schließlich nur der Tod; und der kostet bekanntlich das Leben.

Allzu verführerisch wirkt oftmals die schnelle Befriedigung, als dass wir uns ihr entziehen könnten. Allzu oft fallen wir dann doch auf leere Versprechen herein und kaufen Brot, das uns nicht satt macht, und trinken Wasser, das schon abgestanden ist. „Alles – ich – sofort“ – so hat der Pädagoge Bernhard Bueb vor einigen Jahren in seiner heftig diskutierten Streitschrift „Lob der Disziplin“ das Lebensgefühl unserer Zeit umrissen.

Alles sofort besitzen und beherrschen zu wollen, sind als Versuchungen so alt wie die Menschheit – das lehrt uns auch die Bibel. Doch das scheinbar so billige Schnäppchen, der rasche Konsum, die seichte Berieselung, das billige Vergnügen, der ultimative Kick, das krasse Event … – sie alle halten oft nicht, was sie versprechen. Statt der erhofften und – mitunter so bitter notwendigen – Erholung für Körper, Seele und Geist ereilen uns dann später das böse Erwachen und der Kater am Morgen danach; wir fühlen uns nicht frisch und ausgeruht, sondern im Gegenteil müde und abgespannt.

Doch der Seher der Offenbarung, der hier spricht, lässt nicht locker. Er ruft uns auf, genauer hinzuhören, was Gott verspricht. Es geht um ein Wasser, das anders ist – das erfrischt; das lebendig ist; das uns neu belebt; das unsere Sehnsucht weckt, dass es noch etwas anderes geben kann – eine Verheißung, die weiter reicht als unser Leben, die unseren Horizont weitet – auf Gottes größere Möglichkeiten hin.

An diese Sehnsucht appelliert der Verfasser der Offenbarung, des letzten Buches im Neuen Testament. Als Christen glauben wir, dass sich in der Geburt Jesu Christi, die wir vor einigen Tagen gefeiert haben, Israels uralte Verheißungen erfüllten und dass das Reich Gottes bereits heute sichtbar Gestalt annimmt, unter uns. In Jesus Christus erkennen wir, welche Möglichkeiten der Mensch hat; welche Berufung er in sich trägt – die Berufung zu einem wahren, erfüllten Leben in der Gemeinschaft mit Gott.

Der Himmel steht uns offen und wird für uns zur Quelle, zur Quelle lebendigen Wassers.

Diese Erfahrung lebendigen Wassers wünsche ich Ihnen für dieses neue Jahr, das vor uns liegt – in den Zeiten der Fülle, aber auch in den Durststrecken, die in den kommenden zwölf Monaten kommen mögen. Wir dürfen getrost in dieses Jahr gehen, weil wir eine lebendige Hoffnung haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen der Schulleitung von Herzen alles Gute, Gesundheit, Erfolg für Ihre Ausbildung oder Ihre pädagogische Lehrtätigkeit, vor allem aber Gottes Geleit für dieses neue Jahr des Herrn 2018, damit es wahrhaft ein Jahr des Herrn werde.

PD Dr. Axel Bernd Kunze (komm. Schulleitung EFSP)