13.11.2019

Projekt: Mini-Roboter in der Kita

Sie heißen Bee-bot, Ozobot, Blue-bot und Dash. Kleine Mini-Roboter bevölkern das Klassenzimmer der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik in Weinstadt.

Die 29 jungen Männer und Frauen, angehende Erzieher und Erzieherinnen sitzen an den Tischen oder auf dem Boden. In ein oder zwei Jahren werden sie in Kindertageseinrichtungen oder in der Schulkindbetreuung arbeiten. Sie haben das Wahlpflichtfach „Forschen und Experimentieren mit digitalen und elektronischen Medien“ belegt. Ihr Lehrer Roland Grühn, Dozent für Sozialpädagogik, möchte die Schülerinnen und Schüler anregen, Ideen zu entwickeln und auszutesten, ob und wie diese Mini-Roboter, eine Endoskopkamera oder das elektrische Mikroskop sinnvoll und reflektiert in der Arbeit mit Kindern in Kita eingesetzt werden können.

Bereits sehr früh haben Kleinkinder Kontakt mit elektronischen Medien, die Eltern machen es vor. Zweijährige wissen, wie man Bilder am Handy vergrößert oder auf der Oberfläche eines Tabletts wischt, um ein neues Bild aufzurufen. Sie lächeln in die Kamera, wenn Sie gefilmt werden. Doch meist bleiben sie passive Konsumenten dieser Geräte. Der Ansatz der Evangelischen Fachschule ist, kritisch zu untersuchen, ab welchem Alter und ob Kinder elektronischen Medien so einsetzen können, dass sie zu aktiven Gestaltern werden. Mithilfe von Tablets und den fahrenden und sprechenden Minirobotern gehen Schülerinnen und Schüler auf Forschungsreisen. Sie sollen digitale und analoge Erlebniswelten miteinander verknüpfen.

Möglich wird dieses Projekt durch die Kooperation der Fachschule mit der Servicestelle der „TechnikErzieherinnen-Akademie (TEA)“ bei „BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH“, die vom Arbeitgeberverband Südwestmetall und Kultusministerium finanziert wird. Beate Nägele, die TEAProjektleiterin, ist überzeugt davon, dass digitale Medien auch in der frühen Bildung schon ein wichtiges Werkzeug im kindlichen Bildungsprozess sein können. „Uns geht es darum, dass Kinder neben anderen auch die digitalen Medien als vielseitig verwendbare Kommunikations-, Informations, Lern- und Gestaltungsmittel kennen und reflektiert nutzen lernen.“

Dass digitale Medien auch helfen können, natürliche Umweltzusammenhänge zu begreifen, davon ist Dozent Roland Grühn überzeugt. Er ist sich sicher „…dass Kinder sich auf diese Weise nicht nur als passive Konsumenten digitaler Medien, sondern als aktive und kreative Gestalter und Forscher erleben können.“ Im Kinderhaus am Sonnenhang, zertifiziertes „Haus der Kleinen Forscher“, werden in einem nächsten Schritt die Fachschüler mit den Kindern ihre Ideen testen.

INFO: Bei der „Digital-Night“ am 23.Januar 2020 werden Schülerinnen und Schüler ihre erarbeiteten Ideen und Projekte der Öffentlichkeit vorstellen. Es ist eine offene Veranstaltung für alle Interessierte. 

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